Vorwort
seit 1989 unser Credo

Die mittlere Lebenserwartung des Menschen hat sich in den letzten 100 Jahren in etwa verdoppelt.

Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung beträgt 13%, bereits jeder fünfte Bundesbürger ist über 60 Jahre alt.

Die derzeitige Altersstruktur in der BRD lässt ein Ansteigen dieser Bevölkerungsgruppe in den nächsten Jahren erwarten. Zudem sind sogenannte Zivilisationserkrankungen (allen voran Herz- Gefäßerkrankungen), sowie psychische Leiden mit ihren, im Krankheitsverlauf zunehmenden chronischen Tendenzen im Wachsen begriffen und beginnen immer häufiger schon im jüngeren Lebensalter. Auch die Anzahl der Krebserkrankungen, v.a. im jüngeren Alter, steigt zunehmend an.

Bereits heute jedoch ist das Problem der Versorgung dieser Personengruppen ungenügend gelöst. Die derzeitige Sozialpolitik beschränkt sich primär darauf, Versorgungsmöglichkeiten in überfüllten und personell unzureichend ausgestatteten Institutionen anzubieten und finanzielle Hilfen zu geben. Die daraus resultierende "Kostenexplosion" im Gesundheits- und Sozialwesen ist allseits bekannt, und der sozialpolitische Ansatz geht an den Wünschen der Betroffenen vorbei:

Es handelt sich bei alten Menschen in der Regel um einen Personenkreis aus der Kriegs- und Aufbaugeneration, die ein wechselhaftes, tätiges und mehr oder weniger erfülltes Leben hinter sich haben. Dieses wollen und sollten sie nicht in reinen Versorgungs- und damit Abschiebeinstitutionen beenden.

In einer Umfrage nach den Wünschen älterer, hilfebedürftiger Menschen, stand der Wunsch nach Verbleib in der eigenen Wohnung und gewohnten Nachbarschaft an erster Stelle. 

72 % der Befragten wünschten sich Dienste, die ihnen trotz ihrer persönlichen und altersbedingten Einschränkungen, die Teilnahme an einem normalen menschlichen Leben ermöglichten. Sondereinrichtungen, auch Altentagesstätten  wurden mit großer Mehrheit abgelehnt.

II - Selbstdarstellung

Die Dr.med. Gerd D. Fischer Seniorenhilfe ist ein Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, kranke und hilfebedürftige Menschen ganzheitlich in ihrer gewohnten Umgebung zu versorgen.

Dieses Ziel beinhaltet auch die dringend erforderliche Unterstützung und Beratung der mit der Pflege konfrontierten Beteiligten. Dies sind die Betroffenen selbst, deren Angehörige und die qualifizierten Pflegekräfte.

Die heutige weitverbreitete Familienpflege entlastet zwar die Gesellschaft, belastet jedoch die Betroffenen und deren Angehörige derart, daes Wohnraumprobleme, fehlende psychosoziale und pflegerische Unterstützung, sowie finanzielle Nachteile große Spannungen und Konflikte in die Familie bringen. Vor allem Frauen sind häufig einer Mehrfachbelastung durch Beruf, Ehe, Kinderbetreuung und Pflege der Angehörigen ausgesetzt.

Es ist schwer, hilfebedürftige Menschen sowie deren Angehörige zu erreichen. Hilfe von außen anzunehmen wird von den meisten noch immer als persönliches Versagen gedeutet.

Eine Aufgabe unserer Tätigkeit sehen wir darin, Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige zu leisten, damit aus der entstehenden Streßsituation und Überforderung heraus negative Gefühle wie Wut, Angst, Schuldgefühle und nicht zuletzt auch Gewalt gegen die zu Pflegenden vermieden werden können.

Ein weiteres Ziel unserer Arbeit ist durch häusliche Pflege und Unterstützung in allen anfallenden Aufgaben einen Heimaufenthalt zu verhindern, oder die Reintegration in den eigenen Wohnraum zu ermöglichen.

Wir wollen dazu beitragen, dass Ausgrenzungen aufgehoben werden und bewußt machen, dass Alter, Krankheit und Hilfebedürftigkeit Teil eines jeden Lebens sein kann.

Je weniger kranke und hilfebedürftige Menschen die Chance haben, Hilfen von Außen in Anspruch zu nehmen, umso größer wird der Druck, dorthin gehen zu müssen, wohin es sie am wenigsten zieht: in ein Alten- und Pflegeheim, ein Krankenhaus oder die Psychatrie.

Wir verstehen uns als eine Einrichtung, die Betroffenen und Familienangehörigen aus Ihrer Isolation und Überforderung heraushilft; die sich anbietet, gemeinsam Probleme zu besprechen und zu lösen, um beratend und begleitend ihre schwierige Lebenssituationen erträglicher zu gestalten.

In unserer beruflichen Praxis in verschiedenen sozialen Institutionen sind wir zu der Überzeugung gelangt, daso diese institutionalisierte Versorgung häufig weder den Betroffenen, noch den qualifizierten Helfern gerecht wird.

Unserer Erfahrung nach nimmt die Abhängigkeit der hilfs- und pflegebedürftigen Menschen mit der Aufnahme in Institutionen sprungartig zu.

Proportional dazu, nimmt ihr Lebenswert ab.

Aus dieser Situation ergeben sich steigende Wünsche an die Pflegenden, die diese häufig allein aus Zeitmangel nicht befriedigen können. Dies ist für beide Seiten unbefriedigend.

III - Konkrete Aufgaben- und Tätigkeitsfelder

1. Die Betreuung von hilfebedürftigen Menschen in ihrer  gewohnten Umgebung durch:

- Häusliche Pflege und medizinische Versorgung auf Anordnung des Hausarztes.

- Hilfen bei der Haushaltsführung

- Unterstützung bei Behördengängen etc.

- Hilfen zur Aufrechterhaltung sozialer Kontakte

- Gesprächs- und Beschäftigungsangebote

- Erhaltung der Selbstständigkeit

 

2. Die Unterstützung der Angehörigen durch:

- Praktische Pflegeanleitung

- Gesprächsangebote

 

3. Weiterbildung aller in der Pflege tätigen Personen durch:

- Breitgefächerte Fortbildungsangebote

- Supervisionsgruppen

- Vorträge

- Seminare

"Jeder Pflegebedürftige hat ein Recht auf angemessene qualitative und bedarfsgerechte Fachpflege und umfassende Rehabilitation." (Altenpflege 12/87)

Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir ergänzend zu den oben aufgeführten Tätigkeitsbereichen unser Aufgabengebiet erweitern.

Wir wollen einzelne Schwerpunkte auch hier mit spezieller Fachkompetenz abdecken:

1. In Zusammenarbeit mit dem Hausarzt wollen wir das Optimale für die Betreuenden erreichen. Gemeinsame Gespräche und Festlegung der Aktivitäten sollen im gegenseitigen Einverständnis getroffen werden.

2. Der meist unvermeidliche Weg zur Behörde oder zur Krankenkasse ist sowohl für Betroffene, als auch deren Angehörige ein Schritt, aus Angst, Unwissenheit oder falsch verstandener Scham oft gar nicht erst gemacht wird.

Wir können hier unterstützend und begleitend Abhilfe schaffen.

Es sollen u.a. gängige Finanzierungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, da der Großteil des betroffenen Personenkreises nur über ein geringes Einkommen verfügt.

Bei Pflegebedürftigkeit reicht dieses Einkommen häufig nicht aus, so dass eine Kostenübernahme durch öffentliche Träger notwendig wird.

3. Auch für einen speziellen Teil der Pflegebereiche, der praktischen Pflegeanleitung, wollen wir eine hierin erfahrene Krankenschwester/Altenpflegerin anstellen.

In ihrer Verantwortung soll die praktische "Hilfe zur Selbsthilfe" durch individuelle Anleitung der Angehörigen liegen.

Im weiteren soll sie Mitarbeiter/innen anderer Pflegeeinrichtungen durch spezielle Kurse in der Hauspflege weiterbilden.

IV - Öffentliches Interesse

Einzelne Punkte unserer Arbeit sind zwar bereits Aufgabengebiete anderer Einrichtungen: Pflege wird von Sozialstationen und Pflegeinitiativen angeboten, sozialhilferechtliche Beratung durch die Ämter für soziale Dienste, medizinische rehabilitative Beratung durch Hausärzte, Krankenhäuser und div. weitere Institutionen. Die Kapazität dieser Anlaufstellen entspricht jedoch nicht immer dem bestehenden Bedarf.

Vor allem aber widerspricht die Vielzahl der Anlaufstellen, die zudem nicht in erster Linie den Bedürfnissen der Betroffenen verpflichtet sind, der zugrundeliegenden Problematik der Hilfs-und Pflegebedürftigkeit.

Wir sind uns darüber im Klaren, daso wir unsere Vermittlungsrolle zweigleisig fahren müssen. Einerseits möchten wir durch Beratung "Hilfe zur Selbsthilfe" leisten, anderseits müssen wir mit Rücksicht auf z.B. hohes Alter, starke Behinderung oder sonstige Einschränkungen der Betroffenen, diese Wege für sie gehen.

Hierbei müssen verschiedene komplizierte Schritte berücksichtigt werden, z.B. die Antragstellung auf Kostenübernahme bis hin zu deren Bewilligung. Oft sind gerade alte Menschen mit der Bürokratie überfordert und dies darf kein Grund sei, ihnen ihre Rechte vorzuenthalten.

Auch der Blick in die medizinischen Abteilungen unserer Krankenhäuser und auf die Pflegestationen der Altenheime lässt auf eine notwendige Erweiterung der Hauspflege schliessen.

Immer wieder gibt es Zeiten, in denen Angehörige mit der häuslichen Pflege überfordert sind. In Ermangelung anderer Hilfen zur Entlastung und Entspannung erfolgt als einzig gangbarer Weg eine Krankenhauseinweisung. Vor allem in Urlaubs- und Weihnachtszeiten füllen sich die inneren Abteilungen mit alten und chronisch kranken Menschen.

Im Krankenhaus blühen sie zwar häufig durch die vielfältigen sozialen Kontakte psychisch auf, bauen aber andererseits durch den krassen Wechsel ihrer Lebensumstände ebenso häufig geistig erheblich ab. Sie werden durch Untersuchungen körperlich geschwächt und ziehen sich nicht selten eine zusätzliche Erkrankung zu. Selten verlassen sie das Krankenhaus in gesundheitlich verbessertem Zustand.Das Krankheitsbild besteht weiterhin unverändert fort und der Krankenhausaufenthalt stellt einen, für die Betroffenen anstrengenden und für die Krankenkassen teuren "Urlaub von Zuhause" dar.

Oft jedoch scheint auch die Pflegebedürftigkeit im Krankenhaus noch zu steigen, so dass nicht selten vor der Entlassung noch ein Heimantrag gestellt werden muss.

Glücklicherweise führt dies in den meisten Fällen nur deshalb nicht zur Aufnahme, weil sich während der langen Wartezeiten der körperliche Abbau und die häusliche Situation wieder rekonstruieren.

Dies geht solange, bis der Prozess durch häusliche Überforderung wieder in Gang gesetzt wird und letzlich doch irgendwann mit dem Tod im Krankenhaus oder der Überweisung in ein Alten- oder Pflegeheim endet.

Wir wollen helfen, diese Spirale zu durchbrechen, indem wir andere, adäquatere und weniger kostspielige Entlastungsmöglichkeiten anbieten.

Dies allein schon dürfte im Interesse der gesamten Öffentlichkeit und der politisch Verantwortlichen liegen.

Auch aus Kreisen professionell Pflegender (vor allem der Pflegeinitiativen) ist ein Bedarf an einer solchen institutionsübergreifenden Einrichtung im Sozialbereich deutlich artikuliert worden. Insbesondere haben die ambulanten Dienste und die Abteilungen für Altenhilfe in den Sozialämtern ihr starkes Interesse bekundet, unsere beratenden und unterstützenden Angebote in Anspruch zu nehmen.

Wir sehen in der ganzheitlichen Betreuung hilfebedürftiger Menschen einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung menschenwürdigen Lebens trotz Alter, Krankheit und Behinderung.

V - Leitsatz

Wir wollen unsere Arbeit unter dem Zeichen der 3 Z sehen:

 

ZEIT - ZUNEIGUNG - ZÄRTLICHKEIT